Top News_03 2016 Aug 2016

ten die Nebenwerte-Indizes MDAX, SDAX und TecDAX eine bessere Performance ab als der DAX30 – bei geringerer Volatilität. So konnte man mit einem SDAX-Investment in den vergangenen zwölf Monaten die rund 15 Prozent Kursrückgang des DAX fast vollständig vermeiden. Und auch beim MDAX sind in dieser Zeit kaum Verluste entstanden.

von knapp 0,86. Über drei Jahre sinkt diese auf 0,839 (TecDAX) bzw. 0,830 (SDAX). Über die vergangenen zehn Jahre hat der TecDAX nur noch eine Korrelation von 0,81 zum DAX30. Die größt- mögliche Diversifizierung im DAX-Universum bietet eine Kombina- tion des BlueChip-Index mit dem „Small Cap“-Index: Über zehn Jahre kommen DAX30 und SDAX nur auf 0,790 Korrelation. Bei kürzeren Betrachtungszeiträumen schwächt sich der Effekt ab: 0,830 über drei Jahre und 0,855, wenn man nur den letzten 12-Monats-Zeitraum analysiert. Die übergeordneten Indizes CDAX und HDAX werden aufgrund des Prinzips der Gewichtung nach Marktkapitalisierung von den DAX30-Aktien geprägt: Die Korrelation beträgt in allen von uns be- trachteten Zeiträumen fast 1. Der Gleichlauf mit dem MDAX ist schon geringer: Gut 0,95 in den vergangenen 12 Monaten, 0,94 in den vergangenen drei Jahren und nur noch 0,91 über zehn Jahre. TecDAX und SDAX haben noch weniger mit CDAX und HDAX zu tun: Beim TecDAX verringert sich der Korrelationskoeffizient mit länge- rem Betrachtungszeitraum von 0,88 (ein Jahr) über 0,86 (drei Jahre) auf 0,84 (bei zehn Jahren). Beim SDAX sieht es ganz ähnlich aus: 0,88 (ein Jahr), 0,86 (drei Jahre) und nur noch 0,82 bei zehn Jahren. Die Kombinationen der kleineren, überschneidungsfreien Indizes untereinander bringt weniger als mit dem DAX30: MDAX und TecDAX kommen zueinander auf Korrelationen von 0,906 (ein Jahr) bis 0,877 (zehn Jahre). Die Ähnlichkeiten zwischen MDAX und SDAX sind gerade auf kürzere Sicht noch höher.

Im aktuellen 3-Jahres-Zeitraum schiebt sich der TecDAX beim Wertzuwachs weit nach vorne. Mit dem TecDAX war mehr als das Dreifache dessen zu erzielen, was ein DAX30-Investment brachte. Auch MDAX und SDAX lieferten immerhin noch mehr als das Dop- pelte des DAX30-Gewinns ab.

Fazit/Auf den Punkt gebracht

Das deutsche Anlageuniversum bietet gerade unterhalb der Stan- dardwerte des DAX30 ein attraktives Feld für Stock-Picker. Schon die naive Ergänzung eines DAX-ETFs mit Indexfonds für TecDAX und/ oder MDAX hätte die Rendite in den meisten Zeiträumen verbessert und die Wertschwankungen gleichzeitig deutlich abgemildert.

ROLF KRAHE MEINT: Die Krönungsdisziplin der Kapitalanlage ist deren optimale Diversifikation. Mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissen- schaften gekrönt wurde zu diesem Thema Harry Max Mar- kowitz in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Wieviel des Glanzes der Krone ist in den Wertpapierdepots in Deutschland angekommen? Zu wenig! Bei ganz vielen Geldanlagen werden oft zwei Schritte gegangen, um am Glanze teilzuhaben. Im ersten Schritt erschließt sich ein „Do- it-yourself“-Anleger das Thema Deutsche Aktien. Gegenüber der klassischen zinstragenden Anlageausrichtung ist das ein großer Schritt. Erst danach erschließt er sich Schritt für Schritt Ideen zur Renditesteigerung und Risikoreduzie- rung. Gemanagte Produkte – wie etwa eine fondsgebundene Vermögensverwaltung – unterstützen den Anleger: Er macht alle wichtigen Schritte gleichzeitig und die richtige Richtung.

… und erhöhen die Risikostreuung

Zudem lässt sich die eher schlechte Diversifizierung des DAX30 durch die Kombination mit Nebenwerte-Investments deutlich ver- bessern. Diese Diversifikationseffekte lassen sich anhand der Korrelationen der verschiedenen DAX-Indizes in den zurückliegen- den Jahren aufzeigen: Zum DAX30 errechnet sich beim MDAX in den vergangenen 12 Monaten noch eine Korrelation von 0,936. Über längere Betrach- tungszeiträume werden die Unterschiede größer, die Korrelations- koeffizienten also kleiner: 0,916 über drei Jahre und nur noch 0,883 über zehn Jahre. Wer Investments in deutschen Standardwerten noch stärker diver- sifizieren will, sollte noch jenseits des MDAX suchen: TecDAX und SDAX liegen schon über ein Jahr nur noch bei einer Korrelation

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